16.08.2011 | 17:35 | (DiePresse.com)
Indien protestiert gegen die Entscheidung eines dänischen Gerichts, den mutmaßlichen Waffenschmuggler Niels Holck nicht auszuliefern.
Indien hat seine Beziehungen zu Dänemark eingefroren. Das teilte Außenministerin Lene Espersen am Dienstag unter Berufung auf den dänischen Botschafter in Neu Delhi mit. Grund ist die Entscheidung eines dänischen Gerichts, den mutmaßlichen Waffenschmuggler Niels Holck nicht auszuliefern.
Bis auf weiteres müssen nun alle Kontakte zwischen den Ländern über das indische Außenministerium abgewickelt werden. Das bedeute de facto einen Boykott, sagte Espersen. Sie bezeichnete die indische Entscheidung als “klar negative Entwicklung”, insbesondere als Indien ein “extrem wichtiger Partner” sei.
Die Ministerin deutete an, ein gewisses Verständnis für die Verärgerung Indiens zu haben, wollte zu der Gerichtsentscheidung über den Schmuggler Holck jedoch nicht Stellung nehmen. Im Jahr 2002 hatte Esperse als Justizministerin die Auslieferung Holcks noch ausgeschlossen.
Die dänische Justiz hatte die geforderte Auslieferung des Dänen mit der Begründung abgelehnt, dieser riskiere in einem indischen Gefängnis gefoltert zu werden. Holck schleuste im Jahr 1995 größere Mengen – es soll sich um mehrere Tonnen gehandelt haben – Waffen an Aufständische im indischen Teilstaat West-Bengalen. Teilweise gab Holck diese Aktion zu. Im Jahr 2010 wurde Holck wegen des Besitzes von gefälschten Pässen in Dänemark festgenommen.
Berichtsquelle: diepresse.com
Also see a confirming report in: The Indian Express of 16th August 2011