“Grassroot Innovations”: Neue Geschäftsmöglichkeiten in der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit?

India Week Hamburg 2011

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Hintergund

source: rediff.comSeit ein paar Jahren rückt eine Konsumentengruppe in den Fokus von Unternehmen und Wissenschaftlern, die bislang wenig Beachtung gefunden hat. Menschen aus sogenannten „aufstrebenden Ländern“, die meist in ländlichen Regionen (z.T. auch unterhalb der Armutsgrenze) leben. Neuere Konzepte des Innovationsmanagements wie z.B. “Bottom of the Pyramid“ (BoP) oder “Frugal Innovations” beschreiben diesbezüglich Initiativen (nicht-)profitorientierter Institutionen, die die Entwicklung und Vermarktung qualitativ guter, aber dennoch für die vorgenannte Personengruppe erschwinglicher Produkte und Dienstleistungen zum Ziel haben. Nicht unbedingt im Widerspruch, sondern in Ergänzung zu den vorgenannten Ansätzen steht die Förderung so genannter „Grassroot Innovations“ („wurzelnahe“ Innovationen). Hierbei werden die Menschen der untersten Einkommensschicht (BoP) nicht nur als Absatzmarkt, sondern gleichzeitig auch als kreative Erfinder und Vermarkter eigener Ideen angesehen. In diesem Sinne verfolgen Organisationen wie z.B. das Honey Bee Network in Indien das Ziel, im Land vorhandene Lösungsansätze, die zum Teil auf sehr alten Traditionen basieren, zu entdecken und ihre Entwicklung und Vermarktung zu fördern.

Source: ndtv.comIn den ländlichen Regionen Indiens lassen sich viele dieser neuartigen und äußerst nützlichen „wurzelnahen“ Innovationen finden. Sie bestechen dadurch, dass sie deutlich günstiger als bereits auf dem Markt erhältliche Lösungen sind, ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit aufweisen und im Einklang mit den zum Teil schwierigen Umweltbedingungen der sie nutzenden Menschen sind. Beispielhaft seien hier Wasser-basierte Kühlungssysteme, die ohne Elektrizität auskommen, oder nicht-haftende Bratpfannen aus Lehm genannt. Begründer der Initiative zur Förderung von „Grassroot Innovations“ ist Prof. Anil Gupta vom Indian Institute of Management (IIM) in Ahmedabad, den „Der Spiegel“ hochachtungsvoll als “Gandhi der Technik” bezeichnete und die renommierte Wirtschaftszeitschrift Business Week bereits 2001 mit dem Star of Asia – Opinion Shaper Award auszeichnete. Unterstützung erfährt die Initiative in Indien zu dem durch die National Innovation Foundation (NIF), SRISTI sowie das bereits erwähnte Honey Bee Network (siehe eine Ansammlung von Medienberichten zu den Grassroot-Innovationen).

Konzept

Das Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TIM/TUHH) misst dem Konzept der “Grassroot-Innovationen” eine sehr große Bedeutung zu. Im Rahmen mehrerer Studien untersucht es unter anderem dessen mögliche Implikationen auf das betriebliche Innovationsmanagement. Vor allem aber werden Erfolg versprechende Wege der Zusammenarbeit von deutschen, insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit indischen „Grassroot Inventoren“ eruiert. Die zugrundeliegende Überlegung ist, durch eine Kopplung der „Grassroot Idee“ mit technischem Know-how aus Deutschland das Vermarktungspotenzial der Erfindung sowohl auf dem riesigen indischen Heimatmarkt als auch in anderen Ländern mit ähnlicher Konsumentenschicht (in Asien, Latein Amerika oder Afrika) zu heben. Für ausgewählte Produkte wie z.B. pflanzliche Heilmittel wäre auch die Markterschließung in Deutschland oder anderen Industriestaaten denkbar. Deutschen Unternehmen und insbesondere KMU böte diese Form der Zusammenarbeit nicht nur interessante Möglichkeiten der Erweiterung ihres Leistungsportfolios, sondern auch einen zusätzlichen Weg des Eintritts in wachstumsstarke Schwellenländer.

Um dieses bislang wenig bekannte Thema einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, organisiert das TIM/TUHH gemeinsam mit der Hamburger Sektion des German-Indian Round Table (GIRT) und weiteren Partnern im Rahmen der diesjährigen India Week Hamburg ein halbtägiges Symposium. Ziel der Veranstaltung ist es, die wesentlichen Merkmale und Potenziale von „Grassroot Innovations“ mit international renommierten Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie interessierten Zuhörern zu diskutieren. Der Impulsvortrag wird von Prof. Anil Gupta persönlich gehalten, der auch an der abschließenden Panel-Diskussion teilnehmen wird.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt!

Agenda

Die Veranstaltung wird mit Grußworten von Herrn Prof. Dr. Garabed Antranikian (Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg) und Frau M. Subashini, Generalkonsulin der Republik Indien in Hamburg, eröffnet. Unter anderem sind zwei Impulsvorträge (“Keynote addresses”) von Herrn Prof. Anil Gupta (NIF Ahmedabad) und Herrn Prof. Luc Soete (UNU-MERIT) vorgesehen. Für eine komplette Liste der eingeladenen Referenten siehe:

Agenda (PDF, 61 KB) Stand: 23.09.2011

Veranstaltungsort- & und Datum

Ort: Plenarsaal, Handelskammer Hamburg

Datum: Donnerstag, 20. Oktober 2011, 12:00 – 18:00h.

Anmeldung

Zielgruppe der Veranstaltung sind Entscheidungsträger aus Unternehmen, Wissenschaftler, Institutionen und andere Interessenten mit Interesse an “Grassroot-Innovationen”, “Bottom of the Pyramid”, “Frugal Engineering” sowie im allgemeinen an deutsch-indischer bzw. indisch-europäischer Zusammenarbeit. Aufgrund der begrenzten Sitzkapazität des Veranstaltungssaales wird eine verbindliche Voranmeldung wird vorausgesetzt. Eine Anmeldung ist möglich zwischen dem 5. September und 14. Oktober 2011. Das Anmeldeformular (PDF, 460 KB) kann hier heruntergeladen werden. Schicken Sie das ausgefüllte Formular bitte per E-Mail (grassroot@tu-harburg.de) oder per Fax (+49 (0)40 42878 2867) an uns zurück.

Veranstaltungspartner

Organisatoren: Technische Universität Hamburg-Harburg (Institut für Technologie- und Innovationsmanagement), German-Indian Round Table (GIRT) Hamburg, National Innovation Foundation (Ahmedabad/Indien), Handelskammer Hamburg

Sponsor: Mahindra Satyam

Medienpartner: Indien Aktuell

Kooperationspartner: Hamburger Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.

Downloads

Event Description (English): PDF, 313 KB

Veranstaltungsbeschreibung (German): PDF, 275 KB

[Download Flyer der India Week, PDF, approx. 4 MB] [Download Programmheft, PDF, ca. 1,4 MB]

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